Blasen im Hirn – Tee im Bauch!

9. Juli 2012, 12:14 Uhr

Bubble Tea © designee

Mein Gott ist mir schlecht. Mir ist so schlecht. Mein Herz rast. Meine Kopfhaut kribbelt. Meine Knie zittern. Vor meinen Augen tanzen Glühwürmchen. Das ist also ein hyperglykämischer Schock?! Während meine Bauchspeicheldrüse verzweifelt Insulin ins Blut spuckt, rollt unaufhaltsam eine Sturmfront von Zuckermolekülen durch meinen Körper. Komisch, meiner Nichte geht es prima. Obwohl sie das Zeug auch getrunken hat. Ich rede von „Bubble Tea.“ Das Gesöff kommt aus Taiwan und verbreitet sich gerade schneller über Europa als die asiatische Grippe. Nur dass es gegen Bubble Tea noch keinen Impfstoff gibt. Doch Bubble Tea ist das Trendgetränk des Jahres. Sozusagen in aller Munde. Oder besser aller Mägen. Wobei ich es gerade sehr schwierig finde, das Zeug in diesem Organ zu behalten.

Als ich zum ersten Mal davon gelesen habe, dachte ich mir: „Was der Lifestyle für seltsame Kapriolen schlägt. Blasentee-Trinken wird schick!“

Bubble Tea – das gefällt mir nicht. Ich bin kein Teetrinker. Vor allem Grüntee ist mir völlig suspekt. Unbehandelte Teeblätter!? Das heißt, sie sind voller Gerbstoffe, Bitterstoffe, Alkaloide… Grüntee ist hoch aggressiv, oder warum sehen Sozialpädagogen immer so fertig aus? Doch meine Nichte sagt, Bubble Tea ist ganz anders. Also, haben wir es probiert. Sie hatte einen kalten „greenapple greentea mit popping bobas peach ohne pearls“ und ich einen warmen „blackcurrant-blacktea mit popping bobas mango mit pearls“. Das glaube ich zumindest. Bei der Bestellung hab ich mich etwas dämlich angestellt. Wie demütigend: Da habe ich Chemie studiert und weiß wie man N-(4-methylsulfanyl-butyl)phthalimid kocht, aber bei Bubble Tea musste ich mir von meiner Nichte helfen lassen.

Es ist aber auch echt kompliziert: Erst darf man sich aussuchen, ob Grün- oder Schwarztee. Also, wenn man Glück hat… Wenn man Pech hat, muss man auch noch zwischen Milch, Joghurt und sogar Kaffee entscheiden. Danach wählt man einen aromatisierten Fruchtsirup aus. Es gibt eigentlich alles: Strawberry, Raspberry, Gooseberry, Pear, Melon, Cherry, Plum… Naja, wenigstens lernen die Kids auf diese Weise ein bisschen Englisch. Abschließend sucht man sich die „Toppings“ aus. Denn das ist das Besondere am Bubble Tea: Der Brechreiz wird gleich doppelt ausgelöst. Einerseits durch den Geschmack, andererseits durch viele kleine glitschige Kügelchen, die sich anfühlen, als würden viele kleine Kinderhände ihre Fingerchen tief in deinen Hals stecken. Zwei Sorten dieser „Toppings“ stehen zur Auswahl: Das eine sind Tapioka-Pearls. Kein Witz: TAPIOKA! Das gab es früher nur in sehr gut sortierten Reformkostläden. Aber nicht mal der durchgeknallteste Seitan-Seppl wäre auf die Idee gekommen, den auch noch in seinen Yogi-Tee reinzuhauen. Die Tapioka-Pearls schmecken eigentlich nach nichts. Aber das ist im Falle von Bubble Tea absolut positiv zu bewerten. Denn da gibt es noch die „Popping Bobas“. Das sind wabbelige Bällchen, gefüllt mit bonbonfarbigem Zuckerschleim. Sie flottieren in der Flüssigkeit, als hätte ein Frosch in den Becher gelaicht. Und beim Trinken? Stellen Sie sich einfach vor, wie ein riesiger Pickel auf ihrer Zunge zerplatzt! So ungefähr…. Auch hier gibt es von „A wie Ananas“ bis „Z wie Zink“ jede Geschmacksrichtung nach der das jugendliche Herz dürstet. Am Ende dieser ganzen Prozedur angekommen, wird man auch noch vor die Wahl gestellt, ob man das Ganze in heiß oder kalt serviert haben will. Die finale Krönung: Das Gesöff wird wie infektiöser Krankenhausabfall in Plastikbehältern luftdicht verschweißt. Fertig.

Auf diese Weise kann man hunderte Varianten von Bubble Teas mixen. Damit ist das Getränk ganz nah am Zeitgeist. Der moderne Mensch sehnt sich nach Freiheit und Selbstbestimmung. Der Konsument darf heute selbst entscheiden, wie er seiner Persönlichkeit entsprechend vergiftet werden will. Für mich ist das Ganze nur ein Zeichen der Verwahrlosung unserer Dienstleistungsgesellschaft. Es kann doch nicht sein, dass ich mir als Kunde jeden Furz selbst zusammensuchen soll. Ich muss nicht mit jedem Verkäufer ein zehnminütiges Gespräch führen, bis wir geklärt haben, ob die Milch für meinem Kaffee zunächst geschäumt, erhitzt, entfettet, aromatisiert, mit Zimt bestreut oder gar ganz durch Soja ersetzt werden soll. Irgendwann werden die Menschen die Hälfte ihres Lebens damit zugebracht haben, in Starbucks-Filialen ihre Getränke zu bestellen.

Die Wahlfreiheit treibt heute so surreale Blüten, dass mich ein verwirrter Angestellter kürzlich allen Ernstes gefragt hat, ob ich meinen „Coffee to go“ hier trinken oder mitnehmen will.

Doch das alles hat für die Hersteller von Bubble Tea einen großen Vorteil. Von Rechts wegen ist das Getränk nämlich als „lose Ware“ zu betrachten. Schließlich wird es ja erst unter den Augen des Käufers endgültig fertig gemixt. Für den Verbraucher allerdings hat das eine fatale Konsequenz: Die Inhaltstoffe des Getränks sind damit nur „vermindert deklarationspflichtig“. Egal, ob Konservierungsstoffe, Säuerungsmittel oder Stabilisatoren, sie müssen nicht extra angegeben werden. Schließlich mischt man sich seinen Schierlingsbecher selbst.

Und das ist ein globales Problem. Vor zwei Jahren hat die chinesische Regierung – die chinesische!!! – langjährige Haftstrafen gegen Angestellte der Firma Yu Sheng Chemical Co. verhängt, weil diese den Weichmacher DEHP in ihrem Erdbeersirup verwendeten. Das macht mir wirklich Angst. Denn sind wir mal ehrlich: Was chinesische Verbraucherschützer für gefährlich erachten, wird in anderen Ländern als chemischer Kampfstoff geächtet. Wobei man nicht behaupten kann, Bubble Tea gäbe vor, etwas zu sein, was es nicht ist. Natürlich ist in seinem Namen das Wort „Tee“ enthalten. Doch ich denke, dass ist eher als eine Art morbider Scherz seiner asiatischen Erfinder zu verstehen, der sich einfach dem mitteleuropäischen Humorverständnis entzieht. Denn alles an Bubble Tea sagt: „Ich bin künstlich. Ich bin so künstlich, dass dagegen die Künstlichkeit selbst natürlich scheint. Meine Farbe variiert von Cadmiumgelb bis Kobaltblau. Meine Konsistenz ist sowohl kaugummiartig als auch schmierfettig, als auch nasenschmodderglibbrig. Und wenn du mich trinkst, werden meine Fruchtaromen in deinen Neocortex fahren wie der Heilige Geist der Aromastoffe an Geschmackspfingsten! Ich bin von Kopf bis Fuß reine Chemie. Ihr Eltern werdet mich hassen, aber eure Kinder werden mich lieben.“ Und das liegt vor allem am Zucker. Den Bubble Tea ist süß: Sehr süß. Schmerzhaft süß. Gerade zu tödlich süß. Man hat das Gefühl, dass man beim Trinken von innen kandiert. Deswegen ist Bubble Tea vor allem bei Kindern und Jugendlichen beliebt. Bis zu 30 Würfelzucker sind in 200ml Tee aufgelöst. Aber das ist der älteste Trick der Lebensmittelindustrie: Wenn man etwas verkaufen will, muss man nur genug Zucker reinhauen. Vor allem wenn der Zielkonsument ein Kind ist. Wie macht man Molke, ein Abfallprodukt aus Milchindustrie, das man früher nur den Schweinen gegeben hat, zu einem hippen Sportgetränk? Die Antwort: Zucker. Wie scheffelt man mit gefärbter Gelatine Milliardengewinne? Zucker. Wie verkauft man an Kinder unter dem lustigen Namen Alkopops billigen Industriealkohol, den nicht mal der blindeste, ukrainische Schwarzbrenner saufen würde? Zucker. Kennen Sie das Lied aus dem Musical Mary Poppins? „Wenn ein Löffelchen voller Zucker bittere Medizin versüßt…“ Als Kind habe ich diese Frau geliebt. Heute weiß ich, die Schlampe war Lobbyistin der Lebensmittelindustrie!

Ich will den Zucker nicht verteufeln. Ein jegliches Ding ist Gift, allein die Menge macht es. Aber was der moderne Mensch heute an Zucker in sich reinschaufelt, ist nicht mehr normal: 34 Kilo reinen Industriezucker isst jeder Deutsche im Jahr. Uns müssten mittlerweile Zucker-Stalaktiten in den Stirnhöhlen wachsen. Doch zu viele Saccharide machen nicht nur dick, kariös und zuckerkrank, sondern auch noch doof. Das ergeben neueste Studien aus den USA. Wenn man Ratten sechs Wochen Zuckerlösung zu saufen gibt, verlieren sie ihre Orientierungsfähigkeit. Vielleicht erklärt das auch Deutschlands mieses Abschneiden bei der PISA-Studie: Deutsche Schüler sind nicht blöd, sie finden nur einfach nicht mehr den Weg zur Schule.

Und im Falle von Bubble Tea kommt es noch schlimmer: „Geraten die Kügelchen über die Luftröhre in die Lunge, können sie zu einer Lungenentzündung oder sogar zu einem Lungenkollaps führen“, warnt Wolfram Hartman der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte. Was haben diese Asiaten eigentlich gegen unsere Kinder? Erst versuchen sie mit Tamagotchis ihre Gehirne zu veröden, dann mit Schwermetall verseuchtem Spielzeug ihre Leber zu demolieren und jetzt gehen sie mit Bubble Tea auf ihre armen, kleinen Bronchien los.

Doch ganz so schlimm kann Bubble Tea noch nicht im Oberstübchen unserer Kinder gewütet haben. Denn sie haben gemerkt: „Bobas pearls“ sind vielleicht als Nahrungsmittel ein echter Dreck, aber als ballistische Projektile ein absoluter Kracher. Vergesst Papierkügelchen aus dem Spuckrohr: „Tapioka pearls“ aus Strohhalmen wirken im Vergleich dazu wie eine Bazooka. Die Stadt Duisburg musste kürzlich mehrere tausend Euro für Reinigungsarbeiten aufbringen, weil Jugendliche einen U-Bahnhof in eine Art „Bubble Tea-Stalingrad“ verwandelt hatten. Die Bahnsteige sahen aus, als hätten eine Millionen Tauben in Stuka-Manier Boden und Wände mit ihren Exkrementen beschossen.

Also, liebe Kinder, das muss wirklich nicht sein! Man verschmutzt doch keine öffentlichen Plätze. Geht lieber zu McDonald’s. Die verkaufen den Mist natürlich auch schon. Und wenn Ihr mir versprecht, den Bubble Tea dort nicht zu trinken, dann schmeiße ich eine Runde!

29 Kommentare

  1. Neri – 12. Juli 2012, 23:59 Uhr

    Vielen Dank für diesen grandiosen Text! Ich hab das Zeug noch nicht probiert. bin auch fast geneigt, es garnicht erst zu tun – mein erster Gedanke aber, als ich davon las war: „Mh, Diabetologie dürfte absehbar DIE Goldgrube werden…“ ;)

  2. pepa – 13. Juli 2012, 11:02 Uhr

    Einfach schön geschrieben und der Text verleiht mir persönlich das Gefühl, dass ich bereits Bubble Tea probiert habe, ohne es je wirklich getan zu haben. Danke!

  3. Narei – 13. Juli 2012, 11:18 Uhr

    Ein wenig gründlichere Recherche wäre angebrachter, als alle Quatschberichte von Bild und Co in einem Beitrag verpackt wiederzugeben.
    Der Tee wird aus echten Teeblättern frisch aufgebrüht. Den Zucker- und Süßungsgrad kann man selbst bestimmen, wenn man damit nicht klar kommt. Bubble Tea gibt es seit 40 Jahren in Taiwan, keiner ist daran gestorben. Obwohl er dort zehnmal günstiger ist und daher wesentlich öfter konsumiert wird.
    Und: Niemand hat gesagt dass Bubble Tea gesund ist. Das ist Cola auch nicht und wenn man es nicht übertreibt, kann man auch bedenkenlos genießen. Wer ihn bei Mcdoof trinkt ist selbst schuld. Denn hier wird nur hochverdünnt und mit Konzentrat gearbeitet, ud es würde mich nicht wundern wenn die Menschen davon krank werden.
    Ich gehe weiterhin zu meinem Stammladen, und genieße BBTea so, wie er sein sollte. Und lache währenddessen über solche, die sich dem Mainstream anschliessen und in einem scheinbaren Missionierungswahn BBTea, die Chemikalienbombe des Jahrzehnts, verteufeln und so schnell wie möglich aus ihrem gesunden Deutschland vertreiben wollen.

    Prost!

  4. fitnesszwerg – 13. Juli 2012, 11:28 Uhr

    Ich sage es wiederholt, einfach Megaaffenkrassomat. „Warum sehen Sozialpädagogen immer so fertig aus“ – ich krieg mich nicht mehr ein. Köstlich. Darf ich Sie auf meiner Blogroll verlinken? Bitte! :-))))

  5. Hurz – 13. Juli 2012, 11:39 Uhr

    @Narei: dies hier ist ein Kabarett-Blog… Ihre Kritik ist völlig unangebracht. Auch unter „Der Autor“ nachzulesen:

    „Denn das ist kein journalistischer oder gar politischer Blog. Es sind meine Gedanken ohne Allgemeingültigkeitsanspruch und auf der Basis meines Erkenntnisstandes.“

    Meine Herren…

    Super Artikel übrigens!

  6. Links 8 | chriszim.com – 13. Juli 2012, 12:19 Uhr

    […] FUTTERblog: Blasen im Hirn – Tee im Bauch! Kabarettist Philipp Weber über das Hipster-Getränk “Bubble Tea“: Der moderne Mensch sehnt sich nach Freiheit und Selbstbestimmung. Der Konsument darf heute selbst entscheiden, wie er seiner Persönlichkeit entsprechend vergiftet werden will. […]

  7. webbertee – 13. Juli 2012, 15:45 Uhr

    im grunde stimme ich dem artikel natürlich zu, dieses zuckerwasser ist bestimmt nicht besonders gesund

    aber, trotz verzicht auf journalistische korrektheit:
    wer soll den der „moderne Mensch“ sein? für mich ist das höchstens der homo sapiens sapiens, und den gibts nun auch schon länger ^^

    aber was mich wirklich stört: das zitieren von irgendwelchen studien, am besten aus den USA, in denen irgendwas rausgekommen ist, was bestimmte leute hören wollen. Inzwischen belegt jeder so seine meinung und jeder findet eine studie, die seine persönliche meinung unterstützt

  8. Sue – 13. Juli 2012, 18:15 Uhr

    Herrlich geschrieben!

    Ich selbst habe bereits zweimal Bubble Tea probiert und muss sagen spätestens nach dem zweiten Versuch dieses Getränks bin ich restlos von seinen gesundheitsschädlichen Eigenschaften überzeugt.

    Ich musste jedes Mal den noch halb vollen Becher wegschmeißen, weil ich sonst tatsächlich ein begnadetes Rückwärtstrinken veranstaltet hätte. Selbst mit soviel Zucker ist der beißend-herbe Geschmack des sehr stark gebrühten grünen Tees einfach zuviel für den Magen. Der Zuckerschock kommt dann nur noch dazu.

    Nicht nur finde ich mich an vielen Stellen im Artikel wieder – dieser ist auch wunderbar geschrieben. Man sieht die Situation sofort vor dem inneren Auge ablaufen und muss an vielen Stellen Schmunzeln. Vielen Dank :)

  9. Frank – 13. Juli 2012, 19:27 Uhr

    Topp Text. Großes Lob für den Beitrag. Und am schlimmsten ist noch, dass das Zeug ncht mal billig ist.

  10. Anna – 14. Juli 2012, 12:24 Uhr

    Ich bin schockiert von der deutschen Variante des Bubble Teas.
    Da ich ein Jahr in Taiwan verbracht habe, kenn ich das Zeug schon von dort und liebe es, Fakt ist allerdings, dass das Zeug dort wirklich ausschließlich aus gebrühtem Tee, Milch (oder Milchpulver), Zuckersirup (ohne Geschmack) und Tapiokaperlen besteht.
    Und keine verrückten Farben, Sirups, Geleebrocken, …

    Ich empfehle einfach mal die traditionelle Variante, auch nicht gesund, aber besser als den Müll den es hier gibt.

    Trotzdem toller Artikel, Daumen hoch!

    Anna

  11. Karsten – 14. Juli 2012, 15:49 Uhr

    Wirklich großartig! Ich habe viele meiner eigenen Erfahrungen wiedererkannt.

    Leider musste ich das Zeug einmal probieren. Mein Kumpel war sich sicher, den Becher auf keinen Fall allein trinken zu wollen. Er hatte wahrscheinlich Angst vor der sofortigen Mumifizierung und hatte Recht. Kurz: Einfach wiederlich.

  12. yerusha – 14. Juli 2012, 16:39 Uhr

    Der Beitrag ist köstlich!
    Ich gestehe, ich mag Bubble Tea. Und zwar nicht den künstlichen, chemischen der bei Mäcces & co verkauft wird. Es gibt hier in Kiel tatsächlich einen kleinen Laden, der das Gesöff NICHT aus Instantpulvern zusammenmixt und es schmeckt ganz anders.

    Aber der Text ist trotzdem genial… Jetzt weiß ich auch, warum ich (Sozialpädagogin) immer so fertig aussehe… :D

  13. Henning – 14. Juli 2012, 17:15 Uhr

    Danke für diesen Beitrag, stilistisch ganz weit vorne! Hab den Bubble-Tea-Run nie verstanden und sehe meine Vorurteile jetzt aufs Äußerste bestätigt :)

  14. Kiyachan – 16. Juli 2012, 09:19 Uhr

    Vielen Dank für weitere Argumente, die ich das nächste Mal gegen diesen „Tee“ einsetzen kann.
    Ich habe mit drei Freunden zusammen mal einen gekauft. Nicht mal zu viert haben wir es geschafft, den Bubble-Tea auszutrinken. ;)

  15. Pascal – 17. Juli 2012, 07:29 Uhr

    Was hab ich gelacht! Sehr geiler Artikel – sensationell. Und außerdem hast du mehr als recht!

  16. Kathrin – 18. Juli 2012, 09:47 Uhr

    Lobenswert ! Ein solchen Text zu lesen, egal wie lang er ist, macht einfach Spaß. *Daumen hoch*

  17. Freude – 18. Juli 2012, 13:01 Uhr

    Sehr genial geschrieben. Hat meinen Alltag bereichert. Und darum gings doch, oder?

  18. Hannes – 18. Juli 2012, 17:24 Uhr

    Neben Heroin steht auch Bubbletea auf meiner schwarzen Liste der Dinge, die ich NIEMALS ausprobieren werde. Vielen Dank für diesen großartig geschriebenen „Erfahrungsbericht“!

  19. Nina – 19. Juli 2012, 18:02 Uhr

    Wunderbarer Texte, gute Aufhänger und damit verbundene Recherche-Arbeiten.

  20. Nikkei – 19. Juli 2012, 22:51 Uhr

    letztens sind wir in ner Kneipe auf (irgendwie scheinbar) volljährige Mädels getroffen, welche die beschriebene blassrosa Brühe aufdringlich in unseren Witterungskanal brachte. Es braucht tatsächlich nur zwei dieser „Popping Bobas“ auf der Zunge, um die intuitive Gedankenbrücke zur PuuhsteBazooka herzustellen. Danach durchaus noch Spaß an der Sache gehabt. ich steh auf deine Schreibe übrigens.

  21. Danièle – 20. Juli 2012, 11:11 Uhr

    Kostbar!

    Herzlichen Dank!
    Nun habe ich genügend Argumente um die nächste Einladung zum Blubbertee weiträumig abzulehnen.
    P.S. Vielleicht haben die Asiaten auch nur was gegen Überbevölkerung erfunden und das Zeugs macht unfruchtbar?! ;-)

  22. skeg – 13. August 2012, 15:24 Uhr

    Wundervoll geschrieben – habe sehr gelacht. Auch wenn ich selber dem Bubbletea eher zugeneigt bin – zumindest in Kiel gibt es einen Laden, der mich erfolgreich anfütterte. Mit frischem Tee und sorgfältiger Zutatenauswahl.

    Ich hatte da weniger die „Pickel zerdrücken“ (brr. dieses Bild!!!) als eher die „Weintrauben oder Kaviar“-Assoziation beim Bubble-Bobba-Dings-Konsumieren.

    An den Bubbletea-to-go-Ständen sonst so im Land, diesen poppigpinken Lädchen habe ich allerdings ähnliche Erfahrungen gemacht wie die hier im Beitrag beschriebenen.

  23. Michael Horst – 24. September 2012, 12:05 Uhr

    Ich finde Bubble Tea
    einfach nur lecker. Klar ist es es nich gesund, aber Mc…. ist auch nicht gesund, aber zumindest probiert hat es auch schon jeder. Wenn man es in normalen Mengen konsumiert, das gibt es sicher auch keine Probleme.

  24. club|debil – 18. Dezember 2012, 14:30 Uhr

    Mag sein, dass das Zeug in Thailand genießbar ist, hierzulande ist es einfach nur DRECK. Wer sowas zulässt, gehört verknackt, wer das verkauft, verprügelt.

  25. Cornelia Huber – 12. Januar 2013, 13:29 Uhr

    Der Name Tee suggeriert schon ein wenig, das Bubble Tea etwas „gesundes“ sein soll.
    Witzigerweise darf man nicht mehr Kräutertee auf seine Teetüten schreiben, sondern Kräutermischung, weil ja Kräuter kein Tee sind.
    Denn laut ISO-Norm 3720 (Internationalen Organisation für Normung) verdient sich alles die Bezeichnug Tee, was aus der Teepflanze Camellia sinensis aufgegossen wird.

    Das soll also verstehen wer will, warum man diese Zuckerbrühe als tea verkaufen darf.

    Aber vielleicht erklärt es sich von selber, was Bubble tea ist, denn diese Teesorte ist im Teelexikon der Teesorten nicht zu finden!
    Aber vielleicht sollte man wenigstens die Definition von diesem Zeug im Teelexikon erklären ;)

    Mit in-tee-rnetten Grüßen

  26. COP – 18. Januar 2013, 12:28 Uhr

    „Deutsche Schüler sind nicht blöd, sie finden nur einfach nicht mehr den Weg zur Schule.“ – Herrlich ;-)

  27. Anke&Danke – 10. April 2013, 08:49 Uhr

    Meine Damen und Herren, wie so fast alles, was Herr Weber durch seinen scharfsinnigen Pointenschredder jagt, ist auch dieser wunderschöne Text daseinsberechtigt. Auch außerhalb der juristischen Äußerungsfreiheit, die es ja geben soll.
    Der Kernpunkt dieser Kritik ist ja auch nicht, ob und wieviel Zucker oder Hippigkeit nun wirklich gesund sind oder nicht.
    Auch gehts nicht ums Gift und die bekannten perversen pädophilen Vorlieben der globalisierten Nahrungsmittelindustrie oder um den lesenswerten Codex agraricus, alimentarius und vendiosus, den sich diese Industrie ideel zugrunde gelegt hat.
    Die sollten bekannt sein, hoffentlich! Dazu gibts ja das schöne internationale, interglobale, interdisziplinäre, interessante, interpretationsarme, informationsgezippte Interinternet. „Inter“ heißt für alle Nicht-Lateiner/innen übrigens „zwischen“ und hieße auf altgriechisch „meta“. Wobei wir dann wiederum bei der Glaubensebene eben dieses Mediums angelangt wären. Metaphysik der größten „ich mache dich was gauben“-Maschine aller Zeiten.
    Also nicht „Gift oder Gesund“ sind die Termini, um die es geht, sondern? Na??? Na!!! kommen so langsam die Gedanken in Gang? Oder sind sie dank Zuckerspiegel gut sediert? Gut, ich helfe etwas nach…
    „Ketten oder Freiheit“ wären da im Angebot oder „die Qual der Wahl“ gegen „es gibt nix mehr“!!!! „nix mehr da!!!“ Der ganze Erdenball ist im Endstatium des jahrzehntelangen militärischen Overkills seines eigenen Schlussverkaufs angekommen. Wie verhaltensanormale Versuchsmäuse, die man zwecks Erforschung in engen Käfigen der ungehemmten Vermehrung überlassen hat, um zu sehen, was dann mit ihnen geschieht, wenn sie immer genug zu fressen bekommen, aber irgendwann keinen Platz mehr haben, sitzen wir in unseren inzwischen paranormal gewordenen Restbeständen bürgerlicher Lebensphantasien dahinfressend herum, haben dank etwas mehr Gehirnmasse eine virtuelle Ausweichswelt im freien Raum installiert und versuchen nun uns darin weiter und weiter zu vermehren.
    Also ohne Welt zu leben, ohne Erde zu pflanzen, ohne Entscheidungsmöglichkeit zu entscheiden, uns im Gefängnis sitzend frei zu fühlen, ohne Wasser zu trinken, ohne Nahrung zu ernähren, ohne Luft zu atmen, ohne Liebe zu lieben und – und das haben diese Mäuse eben alle dann getan (ihr erinnert euch, die aus dem Tierversuch ein paar Zeilen weiter oben)- unsere Kinder (also die Zukunft, den Bestand der eigenen Art) zu fressen.
    Dies tut die sogenannte Weltgemeinschaft von Kinderverzuckerung = Kinderfrühinvalidisierung und -versehrung, Kindsmissbrauch, Kinderpornogaphie, Kinderrekrutierung zu Militärgerät, Kinderarbeit, Kinderbildungsterror seit G8 und Pisa, Kinderverzielgruppung in jeglicher Hinsicht! Kinderverobjektung!
    Was vor noch hundert Jahren untrennbar verschweißt im Bewußtsein und Unterbewußtsein aller Menschen veankert war, Kinder sind hilflos und man schützt sie ganz instinktiv, hat sich zum konsequenten erbarmungslosen Mordprogamm pervertiert!
    Kinder haben auch keine Wahl! Da sie noch unbewußt, minderjähig und daher auch nur eingeschränkt haftfähig und zurechnungsfähig sind, können sie nicht wirklich verantwortlich entscheiden, und genau das aber suggerieren Politiker, Pädagogen, Päderasten aller Art, und natürlich alle Zuckerverkäufer, dass sie ja selbst entscheiden könnten, sie seien ja frei, sie könnten ja wählen.
    Ja, zwischen kaputtem Gebiss und Knochenschwund oder Diabetes im Alter unter 12
    Jahren!Kinderpuff in ganz nah und auch in Afrika etc. pp oder Straßenstrich.
    Denn da wartet keine Landschaft der unbegrenzten Möglichkeiten mehr.
    Sie bekommen ja nicht einmal mehr eine Wiese zum Spielen zugestanden in ihrem Pferch aus Kindergarten-, Grundschul,- Ausbildungsvorbereitungsprogramm und Unfreizeitworkshopselbstbestimmung, sowie wahlweise auch Rumhängen vor der Freizeits- und Freiheitsmaschine InterInternet in den noch finanzvaliden Verhältnissen (und in finanzlosen Verhältnissen gibt es keine Kindheit).
    Was sie in sich reinstopfen oder bubbeln ist dabei eigentlich ganz Wurscht.
    Es wird in Labors auf Hochtouren daran geforscht, was im Gehirn des Menschen als aufregend, erfrischend, prickelnd, etc. empfunden wird, Herr Weber als Chemiker weiß das natürlich auch, und dann wird das hergestellt und in die Zielgruppen reinge-„hiped“. Die Kindheit ist so leer und monoton, so unlebendig und uniteressant geworden, dass ihnen halt nur noch diese Form der Abenteuersuche echt Fun bringt.
    Dass sie in dieser Erlebnisarmut danach lechzen, dafür hat die verantworliche Industrie gesorgt und zwar gründlich. Mäuseköder werden übrigens auch genau nach diesem Prinzip hergestellt, nur so am Rande…
    Klappe auf – Klappe zu. In jeder Hinsicht.
    Pfefferminz wächst häufig auf Wiesen und in Bergen. Er ist erfischend, prikelnd, dabei sogar noch befreiend für die Atemwege, kostet nix und ist auch noch dazu ein TEE. Nur das ist nicht in Deckung zu bringen mit TEA und Starbucks, der ja – für alle die das noch nicht wußten – der hörige, pflichtbewußte 1. Maat von Kapitän Ahab war, der ihm dann auch treulich in den Untergang gefolg ist, im letzten besessenheitsgetriebenen Kampf gegen die böse Natur in Gestalt von Moby Dick, der einfach nur nicht gejagt werden wollte und sich intelligent und mutig und selbstbestimmt zur Wehr gesetzt hatte (böses, böses, Böses Tier, das sich einfach nicht kampflos abschlachten lassen wollte).
    Also ich fasse zusammen: Selbstbestimmung ala Starbucks oder Trendfood aller Art ist gleichsam bedingungslose Kapitulation und Unterwerfung unter die Order der Ahab-Industrie, die bekanntermaßen wahnsinnig und mordsüchtig ist, um die letzten natürlichen Formen normal-instinktgesteuerten Lebens zu jagen und auszurotten, solange die sich ihrer eigenen Ausrottung noch zu widersetzen wagen.

    Dieser Krieg wird gegen die Zukunft selbst geführt. Jede Schießhemmung von Starbucks (dem sachzwangunterworfenen Normalbürger und Arbeitnehmer mit Vice-Kapitäns-Autorität, dem 1. Maat, der sich aus Pflichtgefühl nicht zu meutern traut), jede letzte moralische Regung wird dem absoluten Gehorsam unterworfen, und zwar an ein System, das sich längst völlig verselbstständigt hat, wie man es von Filmrobottern kennt, die die Macht über den Planeten übernommen haben und sich selbst ständig neu programmieren.
    Ja, das stimmt schon sehr genau: wir sind längst die Apps der Spielzeuge geworden, die wir lechzend und buckelnd ergattert haben, um mit zu hipen im Dauerstrom der Konsumgletscherzungen, systematisch erkenntnisunfähig gemacht.
    Das hat schon der Kollege Herr Tretter sehr schön thematisiert.

    Die Philosophin Mary Daly hat zu diesem gesamten Komplex eine umfassende Hintergrund-Analyse in „Gynökologie“ vor ca. 50 Jahren geliefert.
    Die Apps können diese leider dank Leseschwäche nicht mehr lesen, dank Zucker und co nicht mehr verdauen und dank Knochen- und Gehinschwund nicht mehr ver“stehen“. Aber genau dafür sind sie nicht mehr verantwortlich.
    Sie waren schon die Kinder der Overkillgesellschaft. Sie wurden mit allen Mitteln, auch denen einer gezielten Nahrungsmittelindustrie und deren Industrienahrungsmitteln ins mentale Dauerkoma gedoped. Herr vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun, hat hier dann eine interessante Bedeutungsverschiebung erfahren. Auch hier: Pervertierung von Aufruf zu Moral und Vergebung und Menschlichkeit hin zu Demenz und ADHS-ADS-DADADADADADADADAD-DADA-DA.
    Ja halt eben Bubble-Bubble-Bubble-TEA-Blub-Blub-Blub
    TEA ist ja möglicherweise in diesem Falle auch eine Abkürzung für etwas anderes:
    Totale-Endzeit-Apathie

    thank you for the reading

  28. Simone – 21. April 2013, 09:30 Uhr

    Der erste Bubble-Tea-Stand in der Schweinfurter Stadtgalerie musste bereits wieder schließen. Es besteht also doch noch Hoffnung, jedenfalls in bestimmten Regionen :-))

  29. Tina – 2. Juni 2013, 03:46 Uhr

    Ich hab’s vor ’nem Jahr mal probiert und mir gedacht: rausgeschmissenes Geld.
    Allerdings gab’s in meiner Klasse ein (molliges) Mädchen, das den ganzen Tag im Unterricht gesagt hat, dass sie voll süchtig nach Bubble-Tea (nein, nicht Nieren- u. Blasentee, sondern Bubbel Tea) wäre und es SOFORT trinken möchte.

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