In der Schale sitzt viel, aber nicht das Beste!

19. Juli 2011, 15:33 Uhr

© designee.de

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Neulich ist mir mal wieder aufgefallen, wie absurd heute unsere Nahrungsmittel verpackt sind. Da saß ich nämlich im Flugzeug und das Essen war der Wahnsinn: eingeschweißte Brötchen, eingeschweißte Wurst, eingeschweißter Käse. Sogar ein eingeschweißtes Besteck, das mit zwei Tütchen eingeschweißtem Salz und Pfeffer eingeschweißt war! Wer hat das entworfen? Christo? Und daneben: 20ml Wasser in einem Plastikbecher mit Alu-Deckel und so fest verklebt… Beim Aufmachen habe ich mehr Flüssigkeit verloren als mir nachher zum Trinken zur Verfügung stand. Aber auch, wenn ich in den Einkaufswagen reinschaue: Plastik, Plastik, überall Plastik. Und das ist das Problem, denn im Kunststoff sind sogenannte Weichmacher enthalten. Diese gelangen in unser Essen und wirken im Körper wie weibliche Östrogene. Mit schwerwiegenden Folgen: Spermienmissbildung, Schrumpfpenis und Erektionsstörungen. Klar, Weichmacher eben… Der deutsche Mann leidet unter chronischer Östrogenvergiftung. Ich warte schon darauf bis die ersten Kumpels mich anrufen: „Philipp, Stammtisch fällt aus! Matze muss zur Mammographie, und ich hab’ meine Tage!“ Was radikale Feministinnen immer gefordert haben schafft die moderne Lebensmittelindustrie: Das Ende des männlichen Prinzips. Deswegen Vorsicht mit Plastik.

Wobei man sagen muss, auch natürliche Verpackungsformen sind nicht immer ganz unproblematisch. Dabei wird ja häufig behauptet: „In der Schale sitzt das Beste.“ Ein Satz, der im Grunde jedem gesunden Menschenverstand widerspricht. Bitte, wo ist denn die Verpackung besser als der Inhalt? Höchstens bei den Socken, die es von der Oma zu Weihnachten gibt… Immer wenn ich in irgendwelchen Bioläden „ungeschälten Reis“ sehe kommt mir der Malzkaffe hoch. Wissen Sie, wo man hingehen muss, um in China ungeschälten Reis zu bekommen? In die Tierfuttermittelabteilung. Seit Jahrtausenden wird in China der Reis geschält, aber der gesundheitsbeflissene deutsche Bildungsbürger muss den Schlitzaugen erst einmal zeigen, wo ernährungsphysiologisch der Hammer hängt. Was würden Sie denken, wenn ein Asiate vor ihren Augen in eine Wallnuss beißt und Ihnen erzählt, dass in der Schale ganz wichtige Vitamine sitzen…

Auch das ist so eine verhängnisvolle Halbwahrheit. Denn zum einen sitzen die Vitamine nicht nur in der Schale. Und zum anderen sitzen in der Schale nicht nur die Vitamine. Da tummeln sich auch noch ganz andere Substanzen. Denn, ob Sie es glauben oder nicht, auch ein Apfel will nicht gerne gegessen werden. Deswegen hat auch der unbehandelte Bio-Apfel in seiner Schale eine ordentliche Batterie von Schädlingsbekämpfungsmitteln gebunkert: Phenole, Terpene, Wachse… Richtig, Wachse! Im Jahr 1997 ist ein Biobauer in England gestorben, weil er durch übermäßigen Apfelkonsum seine Leber in eine Kommunionskerze verwandelt hat. Der Mediziner spricht hier auch von einer Parafinleber: Über drei Kilo Äpfel hat der Mann am Tag gefressen. Naja, England… Wenn man denkt, was es da sonst so zu futtern gibt. Vielleicht war es eher so ne Art kulinarischer Freitod? Manche Apfel-Extremisten essen ja sogar das Gehäuse mit. Ein Irrsinn, denn in den Kernen befindet sich Amygdalin – ein Stoff der Blausäure freisetzt! Sie haben richtig gelesen: Blausäure. Da denken die Leute, wie schlau Sie sind, dabei ernähren Sie sich so gesund wie Eva Braun im Führerbunker.

Deshalb: Verpackung hat in der Nahrung nichts zu suchen. Kinder wissen so etwas übrigens noch. Wenn Ihr Kind also keine Äpfel mag, schälen Sie die Dinger! Das kann Wunder wirken.

1 Kommentar

  1. Niels Christian – 20. Juli 2011, 14:23 Uhr

    Gemach, Gemach, lieber Herr Weber, nun überholen Sie ja selbst Gregor Gysi auf der linken Spur. Man stelle sich das einmal vor, Essen im Flieger auf Geschirr und die Getränke im Glas. Das ist Sozialismus der übelsten Sorte. Wie soll denn da noch ein Klassenbewußtsein entstehen, wenn Sie hier so mir nichts Dir nichts die Unterschiede zwischen Erser Klasse, Businessklasse und Economy-Klasse aufheben wollen. Am Ende fordern Sie unter dem Deckmäntelchen der Gesundheitsvorsorge (Stichwort Trombose) soviel Platz für die Beine, dass man sich nicht mehr mühsam in die Sitzreihen der Economyclass falten muss.

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